Ein traumhafter Sommer in England neigt sich dem Ende zu. Am Montag hatten wir nach drei Monaten den ersten Regentag. Also, "Regen" heißt in diesem Fall, dass es von morgens bis abends nur geschüttet hat. Angeblich untypisch für England. Egal, ich werde meine Zelte hier abbrechen und am kommenden Wochenende nach Hamburg zurückkehren.
Aber bevor ich meine Sachen packe, habe ich mir noch einen Traum erfüllt - die Wanderung von Eastbourne Pier über die Seven Sisters nach Seaford. Hügel rauf, Hügel runter, Hügel rauf, Hügel runter ... naja, und das einige Male. Ich habe bei der "dritten Schwester" aufgehört zu zählen. Zum Schluss waren es nur noch "noch eine Schwester und noch eine Schwester.....".
Die Anstrengung wird mit einer wunderschönen Landschaft belohnt. Auf der einen Seite die Steilküste zum Meer, auf der anderen Seite Wiesen in einem satten Grün soweit das Auge reicht, ein paar Schafe, Golfplätze, ab und an ein paar Häuser in der Ferne. Diese Gegend ist ein wunderschöner Kontrast zur Hektik in London. Zum Glück muss ich nicht entscheiden, wem ich den Vorzug geben würde ...
Aber eines noch - mir hat selten ein Pint so gut geschmeckt wie das am Ziel im "Cuckmere Inn" ... So ein Pub hat doch was!
Britt M. - 27. Aug, 12:46
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Vor mir steht ein junger Mann und fragt den Blumenhändler, ob er denn auch Rosen habe. "Ja, ja," meint der und deutet darauf. "Weiße, rote und rosa."
"Hm," überlegt der Kunde. Ob er die mal fotografieren dürfe. Seine Freundin wünsche sich Rosen, er wisse aber nicht, welche.
"Nur zu," ermuntert ihn der Verkäufer.
Dann treffen sich unsere Blicke und wir verkneifen uns beide ein breites Grinsen.
Ich habe überlegt, ob die Dame des Herzens sich über ein Rosenfoto genauso gefreut hat wie sie es über einen Überraschungsstrauß tun würde - auch wenn die Farbe der Rosen vielleicht nicht ganz ihrem Geschmack entspricht.
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Henley Royal Regatta - na, dachte ich, ein bisschen an der Themse in der Sonne sitzen und Rudern schauen.
Aber nein - "Sehen und gesehen werden" hieß das Motto. Bei den Herren Blazer (ggf. zu Shorts, aber Hauptsache vereinseigene Kluft auch am bisher heißesten Tag des Jahres), bei den Damen lange (natürlich auch kurze!) Sommerkleider, festliche Garderobe und es gab viele, viele Hüte zu bewundern.
Bisher dachte ich, dass nur Kate in offizieller königlicher Mission derartige Kreationen auf dem Haupte trägt. Dem ist aber nicht so. Jede Menge Besucherinnen jeden Alters trugen anlässlich der Regatta die tollsten Modelle zur Schau. Beeindruckend, was sich in so manchem Englischen Kleiderschrank befindet!
Um ein bisschen mitzuhalten, habe ich also schnell auch so ein Teil erworben, die kostengünstige Strohhutvariante. Nur - irgendwie fehlte es mir an Übung und Geschick. Bei dem ständigen Wind war ich (und nur ich!) ewig damit beschäftigt, meine Kopfbedeckung festzuhalten, bzw. auch mal hinterherzulaufen. Wie machen das die Engländerinnen bloß? Bei denen saß der Hut fest auf dem Kopf und wurde mit Ruhe und Würde spazieren getragen ...
Wie auch immer - Rudern war Nebensache ...
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Wenn man etwas mehr von London sehen möchte als die allseits bekannten Sehenswürdigkeiten, kann ich eine Fahrt mit einem Bus empfehlen. Von einer Endstation am Stadtrand bis zur Endstation im Zentrum. 1,90 Pfund, halber Preis eines Bahntickets, dafür doppelte Reisezeit (mindestens!), allerdings keine Hinweise des Fahrers auf bedeutende Bauten und historisches Geschehen ... ;-)
Auf einem Sitzplatz in der ersten Reihe oben im Doppeldecker hatte ich den totalen Überblick. Endlose Straßenzüge mit der typischen Bebauung - ein Haus am anderen mit vielen netten Schornsteinen - und eine bunte Mischung aller Nationalitäten. Miniröcke, Halbverschleiert, ganz verschleiert, traditionell jüdisch gekleidete Männer, Office-Kleidung - alles durcheinander.
Und wenn jemand meine norddeutsche Heimatstadt mit Multi-Kulti in Verbindung bringt, dann hat er London noch nicht gesehen ...
Britt M. - 18. Jun, 12:48
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Jogger in London sind wohl völlig schmerzfrei. In der größten Mittagshitze schlängeln sie sich noch am stehenden Verkehr vorbei durch die Touristenmengen. Wer das durchhält, muss wirklich sehr gesund sein - oder Fitness falsch verstanden haben.
Immerhin kam der Eine und Andere an folgendem Angebot vorbei:
We have beer as cold as your Exs heart
Der Gedanke ist doch für manchen schon eine halbe Erfrischung, oder ...? ;-)
Britt M. - 13. Jun, 20:47
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Völlig abgespannt und konfus nach einem vollgepackten Tag stehe ich auf einem Bahnsteig und suche nach Anzeichen für die Anzeige meiner Bahn. "Stand back, Train is approaching" - nun aber schnell. Der Zug läuft ein und ich suche verzweifelt auf meinem Plan nach "Stand back". Wo ist das bloß? Nur nicht in einen falschen Zug steigen ...! Wo, um Himmels Willen, ist Stand back!!!!
Äh - ich habe dann doch noch flux meinen Kopf eingeschaltet - und eigentlich wollte ich niemandem von meinem peinlichen Aussetzer erzählen ...
Britt M. - 12. Jun, 19:56
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Nun habe ich es doch glücklich geschafft, am Sonntag mit meinem Personalausweis in England einzureisen, bei vorherigen Besuchen hatte ich damit auch nie ein Problem.
Nun wollte ich heute bei der Post etwas erledigen, wurde aber abgewiesen weil ich nicht im Besitz eines Passes bin. Ein Personalausweis könne leider nicht akzeptiert werden. Ist das möglich oder bin ich hier irgendwie im falschen Film? Vielleicht hätte ich ja ein paar Pfundnoten mit über den Schalter schieben müssen ... ?
Britt M. - 10. Jun, 14:23
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... nach einer fast endlosen Fahrt durch Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich war das doch eine nette Aufforderung - im Zug durch den Tunnel nach England zu lesen. Und so bin ich dann (fast entspannt) gut in London angekommen ...
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