Eugenie meinte, das Hospiz sei ein sehr schönes Haus. Ihr Zimmer ist zwar recht klein, aber es ist gemütlich. Hohe Decken, warme Farben an den Wänden, passende Gardinen, viel helles Holz, wunderschöner alter Baumbestand vor dem Fenster.

Die Umstellung auf den Alltag im Hospiz ist nicht einfach. Aber Eugenies Mann ist weiterhin an ihrer Seite und das Pflegepersonal ist freundlich. Ein paar eigene Vasen und eines ihrer Lieblingsbilder haben bereits einen Platz gefunden und Eugenie meinte, dass sie sich gut eingewöhnen würde. Und das Bett sei sehr viel bequemer als es auf den ersten Eindruck zu sein versprach ...

Gerade hat Frau Faust sich all die guten Wünsche vorlesen lassen, ihren Mann dann mit einem Anruf beauftragt und ihn ausrichten lassen, dass sie sich sehr darüber freut.

Mit einem riesigen Augenzwinkern hat sie noch angemerkt, dass sie wohl die Einzige sei, die so viele nette Nachrufe schon zu Lebzeiten lesen könne ... Doch - die Blogger-Welt ist ihr wichtig.

Wenn ich Frau Faust frage, wie es ihr geht, antwortet sie gern mit "Könnte besser sein" oder "Stabil schlecht." Aber "stabil" ist ja immer schon mal ganz gut und die Ärzte haben jetzt gesagt, dass eine Entlassung möglich sei.

Frau Faust möchte nicht zurück nach Haus. Sie hat sich mit ihrem Mann und dem Betreuungsteam beraten und sich für ein Hospiz entschieden. Auch dort wird ihr Mann an ihrer Seite bleiben können.

Frau Fausts Mann hat sich heute zwei Einrichtungen angeschaut, in dem Haus der "Ersten Wahl" kann schnell ein Platz zur Verfügung gestellt werden. Der Umzug ist schon für Montag geplant.

Frau Faust ist erleichtert und sehr zufrieden mit dieser Lösung.

Nach Beratung mit ihrem ärztlichen Betreuungsteam hat sich Frau Faust am Donnerstag doch zu einem Krankenhausaufenthalt entschlossen. Das Konzept der Palliativstation macht es möglich, dass sie auch dort rund um die Uhr von ihrem Mann begleitet werden kann. Die Familie und der Freundeskreis unterstützen so und wo jeder kann.

Es sieht nicht gut aus, aber Eugenie Faust ist eine Kämpferin.

Ich war mit der B. im Kino - ihr Mann hatte die Begleitung verweigert.

Zugegeben, es war ein Frauenfilm. "Die mit dem Bauch tanzen". Und so nett wie der Titel klingt, so nett war der Film auch. Eine Dokumentation, in deren Mittelpunkt drei nicht mehr ganz junge Frauen stehen, die teils seit Jahren den Bauchtanz für sich entdeckt haben.

Bisher habe ich mich nie für diese Art des Tanzes interessiert, aber ich muss sagen, die Lebenslust, die diese Frauen dabei versprühten, war ansteckend. Vielleicht sollte ich mal eine Probestunde wagen ... ;-)

Der D. ist ja wirklich hilfsbereit. Mit zwei Werkzeugtaschen stand er am Donnerstag bei mir vor der Tür - und jetzt kann ich mein Fahrrad wieder nutzen! Das Schutzblech schleift nicht mehr, der Lenker ist wieder gerade und Luft genug ist auch auf den Reifen.

Heute Morgen erprobt - es fährt wie von selbst ...

Dank meiner festen Verabredung - jeden Donnerstag um 8:30 Uhr - zum Lauftreff, gibt es zumindest zu diesem festen Termin keine Ausreden mehr. Einige dieser Gruppe sind zwar noch im Urlaub, aber eine Mitläuferin findet sich dann doch meistens.

So auch heute. Bei gemäßigten Temperaturen von nur 20 Grad war die Luftfeuchtigkeit gefühlt ..., na ich weiß nicht, aber auf jeden Fall unerträglich. Wir haben unser Tempo etwas gedrosselt und sind die letzten 50 m gegangen - aber ein paar km haben wir vorher schon geschafft ... ;-)

Für Eugenie Faust: Und anschließend habe ich mich mit absolutem Luxus umgeben, du weißt schon ...!!!

So langsam bin ich wieder ganz in Hamburg angekommen. Und - ich kann es fast nicht glauben - Hamburg hat auch für mich wieder die Ausmaße einer Stadt ...

Heute habe ich mich erst einmal bei Eugenie mit einem Besuch zurückgemeldet. Nach so langer Zeit - wir hatten uns eine gefühlte Ewigkeit nicht gesehen - gab es jede Menge zu plaudern und an Neuigkeiten auszutauschen ...