Korrekturlesen
Einen großen Teil meiner Leselektüre beziehe ich aus der Öffentlichen Bücherhalle, d.h. einige Menschen vor mir haben dieses Buch bereits in der Hand gehabt.
Nun fällt mir immer wieder auf, dass es Leute gibt, die mit dem Stift in der Hand lesen und jeden Rechtschreibfehler in einem Buch - das ihnen nicht einmal gehört! - korrigieren.
Heute hatte ich ein Buch in der Hand, das vor mir jemand gelesen hat, der sich auch noch daran machte, grammatikalische Unkorrektheiten zu kennzeichen. Ehrlich gesagt, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, dass man aus einem Taxi nicht "heraus- sondern hinauskommt".
Sofort einleuchtend war allerdings die Beanstandung folgender Formulierung:
"...wenn man sich von allem gelöst hatte, starb es sich wahrscheinlich ganz leicht." Von einem Protagonisten geäußert, der sich noch durchaus des Lebens erfreute, allenfalls über seinen irgendwann unausweichlichen Tod sinnierte.
Na, egal. Ich frage mich nur, wo das Lesevergnügen bleibt, wenn ich mit gespitztem Bleistift dasitze, Unkorrektheiten aufspüre und sie für spätere Leser markiere. Gut, dass diese Praxis hier noch nicht eingeführt wurde..... :)
Nun fällt mir immer wieder auf, dass es Leute gibt, die mit dem Stift in der Hand lesen und jeden Rechtschreibfehler in einem Buch - das ihnen nicht einmal gehört! - korrigieren.
Heute hatte ich ein Buch in der Hand, das vor mir jemand gelesen hat, der sich auch noch daran machte, grammatikalische Unkorrektheiten zu kennzeichen. Ehrlich gesagt, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, dass man aus einem Taxi nicht "heraus- sondern hinauskommt".
Sofort einleuchtend war allerdings die Beanstandung folgender Formulierung:
"...wenn man sich von allem gelöst hatte, starb es sich wahrscheinlich ganz leicht." Von einem Protagonisten geäußert, der sich noch durchaus des Lebens erfreute, allenfalls über seinen irgendwann unausweichlichen Tod sinnierte.
Na, egal. Ich frage mich nur, wo das Lesevergnügen bleibt, wenn ich mit gespitztem Bleistift dasitze, Unkorrektheiten aufspüre und sie für spätere Leser markiere. Gut, dass diese Praxis hier noch nicht eingeführt wurde..... :)
Britt M. - 15. Aug, 19:05
346 mal gelesen
Eugenie Faust - 16. Aug, 10:23
Wo doch die korrekte Formulierung so ein schönes Konjunktiv enthielte…(oder heißt es: einen schönen Konjunktiv, Herr B.?)
"...wenn man sich von allem gelöst hätte, stürbe es sich wahrscheinlich ganz leicht."
"...wenn man sich von allem gelöst hätte, stürbe es sich wahrscheinlich ganz leicht."
Herr B. - 16. Aug, 10:43
Ganz recht, der Konunktiv ist maskulin, richtig ist also "einen schönen Konjunktiv".
Manchmal ist es schade, dass heute zu oft der Konjunktiv mit "würde" benutzt wird, wo es doch so herrliche Konjunktive gibt. "Stürbe" gehört auch dazu :-))
Manchmal ist es schade, dass heute zu oft der Konjunktiv mit "würde" benutzt wird, wo es doch so herrliche Konjunktive gibt. "Stürbe" gehört auch dazu :-))
Eugenie Faust - 16. Aug, 11:01
Schrübe ich eine Doktorarbeit, göbe ich sie zum Korrektur lesen gerne Ihnen. ; )
Herr B. - 16. Aug, 11:06
Und ich hätte viel Freude, sie zu redigieren :-) Mit und ohne Konjunktiv.
Britt M. - 16. Aug, 13:43
Oh ja, liebe Eugenie, schreibe deine Doktorarbeit. Ich läse sie dann ohne zu korrigieren! Die Arbeit ließen wir Herrn B. machen und die Verantwortung für das letzte Komma bekäme er auch.
Herr B. - habe ich das korrekt formuliert? Jetzt müssen wir die Eugenie nur noch dazu bekommen, die Doktorarbeit auch in Angriff zu nehmen ...
Herr B. - habe ich das korrekt formuliert? Jetzt müssen wir die Eugenie nur noch dazu bekommen, die Doktorarbeit auch in Angriff zu nehmen ...
Herr B. - 16. Aug, 13:48
Das war perfekt! :-) Was allerdings die Doktorabeit betrifft, da bin ich ratlos. Wie brächte man sie denn dazu, eine solche Arbeit zu schreiben? Und welches Thema könnten wir erwarten?
Britt M. - 16. Aug, 13:52
Na, Eugenie, wie sieht es aus? Du hast Begehrlichkeiten geweckt ...
Eugenie Faust - 16. Aug, 17:03
Welches Thema interessüre euch denn? ; )
Herr B. - 16. Aug, 17:10
Ich bin da ganz offen :-) Aber bitte Konjunktiv nicht mit Türkisch verwechseln - ganz so viele Ü's gibts in der deutschen Sprache dann doch nicht ... :-)))
Eugenie Faust - 16. Aug, 17:56
Schon klar! Ich dachte, es amüsiert euch vielleicht. ; )
Herr B. - 16. Aug, 17:59
Tut es durchaus :-) Bitte gern weiter üüüüüben.
Bubi40 - 20. Aug, 13:14
gott sei es gedankt, dass diese oberlehrer der nation ihr schwachsinniges gebaren hier bei den bloggern nicht ausleben können. meine beiträge hätten mehr rotstiftkorrekturen als nutztext ... ;-)
Britt M. - 20. Aug, 15:52
:)
diefrogg - 26. Aug, 11:52
Beim ... (ähem)
vorliegenden Beispiel würde sich wohl auch noch die Frage nach der künstlerischen Freiheit stellen. Aber um das zu wissen, müsste man den Kontext kennen. Es ist ja manchmal so eine Sache mit fiktionalen Texten.
Ich bin selber Redaktorin bei einer Zeitung, und beim Lesen schlecht geschriebener Texte ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich in Gedanken Fehler in der Syntax und im Stil ändere. Aber nie würde ich deswegen zum Rotstift greifen. Schon gar nicht bei einem geliehenen Buch. Das würde ja den Straftatbestand der Sachbeschädigung erfüllen!
Ich bin selber Redaktorin bei einer Zeitung, und beim Lesen schlecht geschriebener Texte ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich in Gedanken Fehler in der Syntax und im Stil ändere. Aber nie würde ich deswegen zum Rotstift greifen. Schon gar nicht bei einem geliehenen Buch. Das würde ja den Straftatbestand der Sachbeschädigung erfüllen!
Britt M. - 26. Aug, 16:37
Aus der Anonymität heraus lässt es sich trefflich korrigieren. Denn welcher der vielen vor-mir-Leser ist es gewesen???
Etwas schräg ist dieses Verhalten aber doch, nicht wahr?
:)
Etwas schräg ist dieses Verhalten aber doch, nicht wahr?
:)
hija de la luna - 28. Aug, 15:27
Das ist ja wirklich verrückt!
Ich kenne Leute, die sogar bei einer Geburtstagskarte den Schreiber auf seine Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler aufmerksam machen. Das finde ich schon reichlich übertrieben, will der Schreiber dem Empfänger doch nur etwas Gutes tun!
Aber in einem Buch? In einem Buch, dass einem noch nicht einmal gehört? Wirklich ein seltsames Hobby ... :)
Aber in einem Buch? In einem Buch, dass einem noch nicht einmal gehört? Wirklich ein seltsames Hobby ... :)
Britt M. - 29. Aug, 12:36
Nicht wahr? Wir würden nur in einem Buch Korrekturen vornehmen, das wir anschließend eh im Rahmen unserer Aufräumaktion entsorgen wollen, weil es uns absolut nicht gefällt und wir es auch niemandem zumuten wollen.
:)
:)
hija de la luna - 29. Aug, 14:27
Haha!
Nun, dafür wäre mir dann aber die Zeit zu schade :D
Ich würde es dann lieber sofort entsorgen ^^
Ich würde es dann lieber sofort entsorgen ^^
Britt M. - 29. Aug, 20:16
... ich auch. :)
Ich gebe zu, dass ich hin und wieder etwas pedantisch bin in solchen Dingen, was auf Arbeit oft dazu führt, dass ich Schreiben u. ä. Korrektur lesen soll, bevor sie den Bereich verlassen. Allerdings käme ich wirklich nie auf die Idee, in Büchern rumzukritzeln, erst recht nicht in fremden. Unglaublich, was manche Menschen für Eigenarten haben.
Hier übrigens der Beweis für meine Behauptung:
http://www.din5008.de/p0400020.htm
Irgendwie habe ich mich mit dem Thema wohl auf brüchiges Eis begeben ... Egal. Geschrieben ist geschrieben :(