Götterdämmerung
5 1/2 Stunden Wagner ist schon etwas grenzwertig. Aber ich habe es gestern überstanden!
Die Inszenierung war "na ja", die Besetzung durchweg gut bis noch besser. Aber bei allem Bemühen - der Ring gehört einfach nicht zu meinen Lieblingsopern...... Siegfried - ein Held, der eher kühn ist als dass er Verstand im Kopfe hat? Naja, wer´s mag......
Die Inszenierung war "na ja", die Besetzung durchweg gut bis noch besser. Aber bei allem Bemühen - der Ring gehört einfach nicht zu meinen Lieblingsopern...... Siegfried - ein Held, der eher kühn ist als dass er Verstand im Kopfe hat? Naja, wer´s mag......
Britt M. - 12. Mär, 14:31
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steppenhund - 15. Mär, 12:31
Ich bin Wagnerianer und habe immer voll Begeisterung der Götterdämmerung zugehört, wenn sie im Radio übertragen wurde. Später bin ich auch in die Oper gegangen.
Das Vorspiel habe ich genossen, danach bin ich eingeschlafen und erst wieder bei den zwei wuchtigen Schlägen zum Trauermarsch wieder aufgewacht. "Hagen, was tatest Du?" war mein Aufwecksignal.
Später als ich für den Opernbesuch selbst zahlen musste, beschränkte sich die Schlafensperiode auf den ersten Akt, dann auf 15 Minuten, dann auf 5 Minuten. Bei der Aufführung in der Wiener Staatsoper, wo mich der Ring 703 Euro gekostet hat, habe ich nicht geschlafen. Da wäre mir der Schlaf zu teuer gewesen.
-
Aber Spaß beiseite. Erst in der (glaube ich) Stuttgarter Inszenierung ist der Siegfried wirklich einmal so richtig ein bisschen vertrottelt dargestellt worden. Und das hat mir ein neues Verständnis für die Oper gebracht. Ja, er ist nicht ganz so hell im Kopf. Das gehört aber zu der Gesamtgeschichte dazu. Es ist die Dekadenz des Göttergeschlechts, was sich in seinen Kindern fortpflanzt. Deswegen wird es ja Zeit für eine neue Besiedelung durch "die Menschen", die am Ende der Götterdämmerung von der Erde Besitz ergreifen sollen.
Was ich nie verstanden habe, war dieses absolute Vergessen der Brünhilde. Mittlerweile lässt sich das aber heutzutage aufgrund der Möglichkeit psychedelischer Drogen durchaus nachvollziehbar gestalten.
Im Übrigen möchte ich Ihnen die Ring-Fassung von Loriot empfehlen. auf 2 CDs, also viel kürzer, hören Sie die schönsten Arien aus allen vier Opern. Die Zwischentexte von Loriot sind vom Allerfeinsten. "Klar doch, dass Siegfried auf Gutrune anspringt. Sie ist die einzige Frau im ganzen Ring, mit der er nicht verwandt ist."
Auf das muss man erst einmal kommen.
Das Vorspiel habe ich genossen, danach bin ich eingeschlafen und erst wieder bei den zwei wuchtigen Schlägen zum Trauermarsch wieder aufgewacht. "Hagen, was tatest Du?" war mein Aufwecksignal.
Später als ich für den Opernbesuch selbst zahlen musste, beschränkte sich die Schlafensperiode auf den ersten Akt, dann auf 15 Minuten, dann auf 5 Minuten. Bei der Aufführung in der Wiener Staatsoper, wo mich der Ring 703 Euro gekostet hat, habe ich nicht geschlafen. Da wäre mir der Schlaf zu teuer gewesen.
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Aber Spaß beiseite. Erst in der (glaube ich) Stuttgarter Inszenierung ist der Siegfried wirklich einmal so richtig ein bisschen vertrottelt dargestellt worden. Und das hat mir ein neues Verständnis für die Oper gebracht. Ja, er ist nicht ganz so hell im Kopf. Das gehört aber zu der Gesamtgeschichte dazu. Es ist die Dekadenz des Göttergeschlechts, was sich in seinen Kindern fortpflanzt. Deswegen wird es ja Zeit für eine neue Besiedelung durch "die Menschen", die am Ende der Götterdämmerung von der Erde Besitz ergreifen sollen.
Was ich nie verstanden habe, war dieses absolute Vergessen der Brünhilde. Mittlerweile lässt sich das aber heutzutage aufgrund der Möglichkeit psychedelischer Drogen durchaus nachvollziehbar gestalten.
Im Übrigen möchte ich Ihnen die Ring-Fassung von Loriot empfehlen. auf 2 CDs, also viel kürzer, hören Sie die schönsten Arien aus allen vier Opern. Die Zwischentexte von Loriot sind vom Allerfeinsten. "Klar doch, dass Siegfried auf Gutrune anspringt. Sie ist die einzige Frau im ganzen Ring, mit der er nicht verwandt ist."
Auf das muss man erst einmal kommen.
Bubi40 - 15. Mär, 13:33
ich denke, dass ein großer teil der negativen bewertungen der opern Wagners der textunverständlichkeit bei sehr vielen sängern geschuldet ist. meine ausgesprochene neigung zu den opern Wagners begann eigentlich mit den DVDs und Blu-Rays, die durch die einblendung des textes zu einer völlig neuen rezeption führt, die sehr viel intensiver sein kann, als auf der bühne - auch durch die fotografische aufbereitung (es gibt nicht nur die große bühnentotale), und durch den digitalen mehrkanalton, wenn man denn über ein gutes surroundsystem verfügt.
ist man so auf die oper eingestimmt, wird der nächste opernbesuch ganz sicher der knaller ...
wie auch herr steppenhund, empfehle ich die "ringerzählung" des herren Loriot auf das allerwärmste ...
ist man so auf die oper eingestimmt, wird der nächste opernbesuch ganz sicher der knaller ...
wie auch herr steppenhund, empfehle ich die "ringerzählung" des herren Loriot auf das allerwärmste ...
steppenhund - 15. Mär, 14:06
Ich habe vergessen, die textliche Komponente zu erwähnen. Seit in der Oper die Texte eingeblendet werden, ist der Genuss wesentlich höher.
Beim Zuhören habe ich allerdings in der Regel sowieso den Klavierauszug in der Hand. Deswegen habe ich auch darauf vergessen, darauf Bezug zu nehmen.
Beim Zuhören habe ich allerdings in der Regel sowieso den Klavierauszug in der Hand. Deswegen habe ich auch darauf vergessen, darauf Bezug zu nehmen.
Britt M. - 18. Mär, 17:15
Vielen Dank für diese Anmerkungen. Da Sie, lieber Steppenwolf, sogar dazu stehen, schon mal bei Wagner eingeschlafen zu sein, fällt es mir wesentlich leichter, mich als Nicht-Ring-Fan zu bekennen. Auch für die Texte, bzw. die Sprache kann ich mich nicht wirklich erwärmen. Es liegt also nicht (nur) an der Dauer des jeweiligen Ring-Abends, denn z.B. steht Verdi mit seinem Don Carlos dem in zeitlicher Hinsicht kaum nach. Und da würde ich mich nie über 5 1/2 Stunden beklagen sondern eine Woche später gern noch mal hingehen..... :) In den Tannhäuser übrigens auch. Es ist der Ring, zu dem ich einfach nicht den richtigen Zugang finde. Trotzdem - bei der nächsten Neuinszenierung an unserem Opernhaus bin ich wieder dabei....!
FOLTER!
Nein, so schlimm war es nun wirklich nicht. Bei aller Kritik - die Götterdämmerung hat mir schon gefallen. Es gibt allerdings viele Opern, die mir einfach viel besser gefallen und mich mehr berühren. Auch von Wagner, z.B. liebe ich den Tannhäuser.